Direkt zum Inhalt

Dialoge und Netzwerke

Unsere Dialogformate bringen relevante Akteure in Politik und Praxis auf internationaler Ebene zusammen. Gemeinsam mit unseren nationalen und internationalen Partnern treiben wir Ideen, Projekte und Standards voran. Im Zentrum stehen dabei die Leistungsfähigkeit von Einsätzen und die Effektivität von multilateralem Handeln.

Dialoge

Berliner Expertendialog

Der „Berliner Expertendialog“ ist ein inzwischen etabliertes, vertrauliches Format, das wir gemeinsam mit unseren Partner:innen jährlich mit aktuellen Themen füllen. Dabei geht es vor allem um Fragen von unmittelbarer operativer Relevanz oder entstehende Policy-Prozesse. Zuletzt standen hier etwa die Zukunft von Friedenseinsätzen (2022) sowie Desinformation im Kontext von Friedenseinsätzen (2023) im Fokus. 
 

Configuring Peace Operations for Emerging Challenges

Im Oktober 2022 versammelte der Berlin Expert Dialogue zu Configuring Peace Operations for Emerging Challenges eine Gruppe von 35 Praktiker:innen, Forscher:innen, politischen Entscheidungsträger:innen und Vertreter:innen internationaler Organisationen, um konkrete Vorschläge zu erarbeiten, wie das Krisenmanagement im Lichte von Erfolgsfaktoren sowie aktuellen Konflikttrends und geopolitischen Verschiebungen gestaltet werden kann.
 

Chasing shadows – Responding to mis-/disinformation in PEACE OPERATIONS 

Im November 2023 veranstaltete das ZIF den Berliner Expertendialog zu „Chasing Shadows – Responding to Mis-/Disinformation in Peace Operations“. Die Dialogveranstaltung widmete sich den Auswirkungen von Desinformation im Kontext von Friedenseinsätzen und wurde in Absprache mit dem UN Department of Peace Operations durchgeführt. Etwa 40 Vertreter:innen internationaler Organisationen, aus Zivilgesellschaft, Forschung, Praxis und Technologie besprachen neueste Entwicklungen im Bereich Desinformation, dessen Auswirkung auf Konfliktgebiete, Chancen und Risiken für Friedenseinsätze und mögliche Lösungsansätze. Seit 2019 befasst sich das ZIF mit dem Thema digitale Technologien und betrieb von 2020-2023 den TECHPOPS Blog.

Trilateraler Dialog

Dieses Dialogformat bietet Teilnehmenden, meist Vertreter:innen internationaler Organisationen, die Möglichkeit des vertieften Fachaustauschs zu gemeinsamen Herausforderungen. Der Dialog zwischen Organisationen wie EU, UN, OSZE, AU und weiteren dient dem strukturierten Austausch über Aufgaben, Herangehensweisen und Lösungsstrategien bei der Transformation von Konflikten und dem Umgang mit Konfliktakteuren. Fokus kann aber auch die konkrete Zusammenarbeit zu gemeinsamen Themen oder in gemeinsamen Einsatzgebieten sein. So führte das ZIF im November 2023 in Kairo einen Workshop zum Thema Klima- und Umweltsicherheit in Einsätzen durch – gemeinsam mit adelphi, der UN, EU sowie Vertreter:innen anderer Regionalorganisationen (Arabische Liga, Afrikanische Union und andere) – mit dem Ziel Erfahrungen auszutauschen und die Zusammenarbeit zu stärken.

Im Mai 2019 veranstalteten wir in Zusammenarbeit mit dem Mediation Support Team des OSZE-Sekretariats und mit Unterstützung der UN Mediation Support Unit einen Fachaustausch zu verschleppten Konflikten. Sonderbeauftragte sowie Mediatorinnen und Mediatoren, die in Konflikten im Kaukasus, der Republik Moldau, Nordmazedonien, Zypern und Westsahara tätig sind, diskutierten Ansätze und Best Practices für Mediationsaktivitäten im Kontext besonders langwieriger und hartnäckiger Konflikte. 

Bei früheren Dialogen standen Themen wie der Umgang mit organisierter Kriminalität in Einsatzländern, Peace Operations Partnerships oder Strategien zur Stärkung von Rechtstaatlichkeit im Vordergrund.

DSRSG-Dialog

Seit fast fünfzehn Jahren führen wir, in Zusammenarbeit mit dem United Nations Systems Staff College in Turin und dem Auswärtigen Amt, die „DSRSG Dialogue Series“ durch. Zielgruppe sind die stellvertretenden Missionsleiter:innen, die „Deputy Special Representatives of the Secretary General” aller UN-Friedenseinsätze. Sie haben in der strategischen und operativen Ausgestaltung der Mandatsumsetzung eine zentrale Rolle. Der Dialog wurde geschaffen, um diesen Führungskräften einen regelmäßigen „Peer-to-Peer“-Austausch zu ermöglichen. Neben aktuellen operativen Themen lag der Fokus des DSRSG-Dialogs 2023 auf der Ausrichtung des UN-Pfeilers Frieden und Sicherheit im Lichte geopolitischer Spannungen sowie der Identifikation von möglichen Ansatzpunkten zur Förderung friedlicher Konfliktbewältigung.

Netzwerke

©ZIF

Quadrilaterales Format

Gemeinsam mit unseren engsten Partnern, dem Office for Conflict, Stabilisation and Mediation in Großbritannien, dem Crisis Management Centre in Finnland und der Folke Bernadotte Academy in Schweden, haben wir vor einigen Jahren das „Quadrilaterale Format“ ins Leben gerufen. Gemeinsam debattieren wir wichtige Vorhaben im Bereich Friedenseinsätze und bringen Themen wie beispielsweise die Personalfürsorge (Duty of Care) voran. Einmal jährlich findet ein Treffen der vier Organisationen auf der Ebene des Managements statt, um Ideen auszutauschen, Initiativen abzusprechen und eine gemeinsame Strategie zu entwickeln.

International Forum for the Challenges of Peace Operations (Challenges Forum)

Das Challenges Forum ist ein globaler Zusammenschluss von über 50 Organisationen aus 24 Ländern, die im Bereich der Friedenseinsätze aktiv sind. Die Mitglieder repräsentieren die großen truppen- und polizeistellenden Nationen sowie die Hauptgeberländer und umfassen auch die P5-Staaten des UN-Sicherheitsrats (die fünf ständigen Mitglieder China, Frankreich, Großbritannien, Russland und die USA). Das Challenges Forum bietet – u.a. im Rahmen der jährlichen Konferenz – einen informellen Raum für Dialog und Reflektion, um Schlüsselaspekte und Herausforderungen multidimensionaler Friedenseinsätze zu diskutieren und weiterzuentwickeln. Dies umfasst zum Beispiel auch die New Agenda for Peace des UN-Generalsekretärs.

Effectiveness of Peace Operations Network (EPON)

Das Norwegian Institute of International Affairs hat gemeinsam mit über 40 Partnerorganisationen weltweit das Effectiveness of Peace Operations Network (EPON) gegründet, um gemeinsam die Effektivität von internationalen Friedenseinsätzen zu erforschen. Die EPON-Studien basieren auf mehrwöchigen Forschungsaufenthalten im Feld und bieten so Einblicke in die Realitäten der einzelnen Friedenseinsätze. Jede der Fallstudien beschäftigt sich mit einem ausgewählten Friedenseinsatz. Alle Einsätze werden mit einer einheitlichen Methodologie untersucht. Bereits durchgeführte EPON-Studien behandeln die Demokratische Republik Kongo (DR Kongo), Mali, Somalia, den Südsudan, die Zentralafrikanische Republik (ZAR), Darfur, Kolumbien und die Ukraine. Zuletzt standen die Tschadsee-Region und der Schutz der Zivilbevölkerung in den vier großen UN-Missionen MINUSCA (ZAR), MINUSMA (Mali), MONUSCO (DR Kongo) and UNMISS (Südsudan) im Fokus.

 

Netzwerk von Expertinnen und Experten

Das Netzwerktreffen für deutsche zivile Angestellte in Friedensmissionen der UN zielt darauf ab, ein Forum für missionsübergreifenden und thematischen Fachaustausch sowie gegenseitiges Kennenlernen anzubieten. In unterschiedlichen Formaten berichten die Teilnehmenden über Erkenntnisse und Herausforderungen ihres jeweiligen Arbeitsalltags. Thematische Beiträge ergänzen das vielfältige Programm. Das Netzwerktreffen ist Teil der Anstrengungen des ZIF, in Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt die deutschen zivilen Beiträge für UN-Friedenseinsätze zu stärken.

Das Netzwerktreffen fand bereits zwei Mal in Berlin statt und brachte ca. 60 deutsche Expert:innen aus mehr als 15 verschiedenen UN-Missionen und hochrangige Vertreter:innen des Auswärtigen Amts sowie der Ständigen Vertretung Deutschlands in New York zusammen.