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Duty of Care

Professionelle Personalfürsorge (Duty of Care) unterstützt die Leistungsfähigkeit von multilateralen Friedenseinsätzen. Wir setzen uns mit unseren Partnern für gute Standards ein.

Was ist Duty of Care?

Personalfürsorge in multilateralen Friedenseinsätzen – das sog. Duty of Care – umfasst Rechte und Pflichten der Personal aufnehmenden multilateralen Organisationen, der Personal sekundierenden, nationalen Institutionen und des Personals selbst.

Ohne geeignete Personalfürsorge ist die Umsetzung von Aufgaben im Einsatz nicht nachhaltig sichergestellt. Daher ist das Interesse an einer effektiven und erfolgreichen Mandatserfüllung unmittelbar mit Duty of Care verbunden.

Personalfürsorge und politische Interessen an einem Friedenseinsatz widersprechen sich idealerweise nicht, sondern bedingen einander. Es geht nicht um das Ausschließen von Risiken, sondern um das Vermindern von Risiken durch das verantwortlich handelnde Individuum im Einsatz, den entsendenden Nationalstaat und die aufnehmende Organisation.

"Guidelines" - ein Leitfaden

Gemeinsam mit anderen internationalen Partnern haben wir einen Leitfaden entwickelt, der ein gemeinsames Verständnis der arbeitsteiligen Fürsorgeverantwortung skizziert. Die sogenannten „Voluntary Guidelines on the Duty of Care to Seconded Civilian Personnel“ sind bislang das einzige freiwillig selbstverpflichtende Rahmendokument zu dem Thema.

Die Guidelines umfassen fünf Themenbereiche:

1. Welche rechtlichen Vorgaben zur Personalfürsorge sieht das nationale, europäische und internationale Recht vor?

2. Welche Fragen zu Sicherheits- und Risikomanagement eines Friedenseinsatzes sollten gestellt und beantwortet sein, um nationales Personal sekundieren zu können?

3. Welche Informationen sollten dem Personal vor der Unterzeichnung eines Arbeitsvertrages zur Verfügung gestellt werden, um angemessen informiert in einen Friedenseinsatz aufzubrechen?

4. Wie sollte Personal ausgewählt, ausgebildet und vorbereitet werden, um zum Erfolg einer Mission beizutragen und den außenpolitischen Interessen des sekundierenden Heimatstaates zu entsprechen?

5. Wie können die Prozesse rund um den Personaleinsatz in multilateralen Friedenseinsätzen stetig verbessert werden?

Dieser Leitfaden für sekundierende und Personal aufnehmende Institutionen stellt einen Meilenstein in der Entwicklung eines gemeinsamen Verständnisses von Personalfürsorge im Bereich multilateraler Friedenseinsätze dar.

Internationaler Dialog

Durch die Stärkung der Strukturen und Prozesse in internationalen Partnerorganisationen und Friedenseinsätzen können auch die Arbeitsumfelder (deutscher) ziviler Expert:innen verbessert werden. So beteiligen wir uns am internationalen Austausch mit Partnern zur Verbesserung von Standards und Aktivitäten der Personalfürsorge für Sekundierte in Friedenseinsätzen. 

In Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt beteiligen wir uns seit 2014 am internationalen Duty of Care Roundtable – ein Veranstaltungsformat, das sekundierende Staaten, ihre Durchführungsorganisationen und die Personal aufnehmenden internationalen Organisationen in vertrauensvollem Rahmen zusammenbringt. 

Daneben engagieren wir uns zum Thema Duty of Care auch im Rahmen des Standby Partnership Netzwerks, eines Zusammenschlusses von Personal stellenden und aufnehmenden Organisationen für humanitäre Einsätze der Vereinten Nationen. Wir beraten u.a. die Vereinten Nationen zu Fürsorgefragen für sekundiertes Personal (sogenanntes „non-staff personnel“) in humanitären Kriseneinsätzen. 

Kontakt

Anna Meral Berns

Senior Desk Officer für humanitäre Sekundierungen Team Human Resources