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Berlin Expert Dialogue zum Thema Desinformation in Friedenseinsätzen

| ZIF-Meldung
© ZIF

Vom 15. bis 17. November veranstaltete das ZIF den jährlichen „Berlin Expert Dialogue“ und lud 40 internationale Expert:innen nach Berlin ein. Die Dialogveranstaltung widmete sich thematisch den Auswirkungen von Desinformation im Kontext von Friedenseinsätzen und wurde in Absprache mit der Hauptabteilung Friedenssicherungseinsätze der Vereinten Nationen organisiert.

Die multidisziplinäre Gruppe an Teilnehmer:innen bestand aus politischen Entscheidungsträger:innen sowie Expert:innen aus den Missionen vor Ort, den Hauptquartieren internationaler Organisationen, Think Tanks und andere Organisationen der Zivilgesellschaft. Besonders spannende Stimmen waren die von Allan Cheboi, dessen Organisation Code for Africa (dem größten Netzwerk ziviler digitaler Technologien auf dem afrikanischen Kontinent) einen wertvollen Beitrag zur Bekämpfung von Desinformation leistet. Oder Fatoumata Kaba, die Sprecherin der UN Mission in Mali, MINUSMA, die sich täglich mit der Wirkung von Desinformation auf die Mandatsumsetzung und die Sicherheit des Missionspersonals auseinandersetzen muss.

Das Thema Desinformation beschäftigt Friedensmissionen weltweit. Gezielte Kampagnen verschärfen Konflikte, indem sie bestehende ethnische, soziale oder politische Gräben ausnutzen. Sie können auch eine direkte Bedrohung für Friedenseinsätze darstellen, indem sie deren Glaubwürdigkeit untergraben, die Umsetzung von Mandaten behindern und die Sicherheit des Personals bedrohen. Die Auswirkung von Desinformation auf die gesamte Bandbreite der Krisenbewältigung, humanitären Hilfe und Entwicklungsarbeit wurde beim Berlin Expert Dialogue deutlich. Die Teilnehmenden unterstrichen die Wichtigkeit, tiefere, strukturelle Ursachen, die den Nährboden für Desinformation bieten, anzugehen. Dies wiederum erfordere umfassende Koalitionen, die gemeinsam die Regulierung sozialer Medien, Resilienz in Konfliktgebieten und zielgerichtete strategische Kommunikation fördern.

„Der offene und ehrliche Austausch mit den Expert:innen ist eine große Bereicherung“, so Annika Hansen, Leiterin des Teams Analyse im ZIF. „Wir haben drei Tage intensiv an den Themen gearbeitet und konstruktive Lösungsansätze vorgelegt, um gemeinsam gegen Desinformation im Kontext von Friedenseinsätzen vorzugehen. Ich bin stolz, dass wir als ZIF den Raum für Dialog ermöglichen und bereitstellen konnten. Wir werden dieses wichtige Thema weiterverfolgen und unsere internationalen Partner unterstützen.“