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Zum Tag der humanitären Hilfe: Das humanitäre Portfolio des ZIF

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| ZIF-Meldung

Sekundierungen in humanitäre Einsätze

Seit 2019 sekundiert das ZIF im Auftrag des Auswärtigen Amts Expert:innen verschiedenster Profile in humanitäre Einsätze weltweit. In den letzten Jahren wurden so über 38 Sekundierungen in 26 Länder ermöglicht – darunter Irak, die Ukraine, Sudan, Haiti, Nigeria und die Philippinen.

Mittlerweile hat das ZIF Entsendevereinbarungen mit fünf humanitären UN-Organisationen abgeschlossen und wird auch weiterhin neue Partnerschaften hinzugewinnen. Gegenwärtig sekundiert das ZIF zum Büro der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA), dem UN-Welternährungsprogramm (WFP), dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR), der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF). Um die Arbeit unserer verschiedenen Partnerorganisationen bestmöglich zu unterstützen, erweitern wir die Zahl der gesuchten Profile und bauen den ZIF Expert Pool im Kompetenzfeld humanitäre Einsätze stetig aus. Neben der Sekundierung von Expert:innen und derer Einsatzvorbereitung setzen wir uns, mit der finanziellen Unterstützung des Auswärtigen Amts, auch für eine direkte Stärkung des humanitären Systems an sich ein. Hierbei arbeiten wir gemeinsam mit unseren Partnern am Aufbau von Kapazitäten und nachhaltigen Strukturen. Dieser Ansatz fußt auf drei Säulen: (1) der Stärkung des Standby Partnership (SBP) Netzwerks, (2) Trainingskooperationen mit unseren UN-Partnerorganisationen und (3) der Operationalisierung des Humanitaran-Development-Peace (HDP)-Nexus.

Stärkung des SBP-Netzwerks

Das ZIF ist Mitglied im SBP-Netzwerk, das sich heute aus 16 UN Organisationen und 56 Partnerorganisationen zusammensetzt, welche die UN mit der kurzfristigen Sekundierung von Personal in komplexen und humanitären Krisensituationen unterstützen. Die Aufgabe des Netzwerks ist es, die gemeinsame Koordinierung von Sekundierungen zu stärken, um so besser auf Personalbedarfe reagieren zu können, und gleichzeitig die Effektivität der Sekundierungen zu erhöhen, indem strukturelle Herausforderungen durch gemeinsame Lösungen überwunden werden.

Besonders beteiligt sich das ZIF dabei durch seine Arbeit in den Bereichen Duty of Care und Monitoring, Evaluation, Accountability, and Learning (MEAL), in denen wir das Netzwerk durch unsere Expertise unterstützen. Im Herbst 2023 wird das ZIF zum Beispiel an einer gemeinsamen Monitoring Mission des Netzwerks teilnehmen, um die Effektivität der SBP Sekundierungen im Kontext des Erdbebens in der Türkei und Nordsyrien zu untersuchen. Gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen wollen wir so einen Beitrag dazu leisten, dass humanitäre Sekundierungen auch in Zukunft schnell vor Ort sind und effektiv arbeiten können.

Trainingskooperationen mit UN-Partnerorganisationen

Eine weitere Komponente des humanitären Portfolios des ZIF sind Trainingskooperationen mit UN-Partnerorganisationen. Dabei unterstützt das ZIF nicht nur finanziell, sondern auch organisatorisch, logistisch und inhaltlich bei der Durchführung von humanitären Spezialisierungstrainings in Berlin und damit beim Auf- und Ausbau humanitärer Kapazitäten im SBP-Netzwerk.

 Im Herbst 2022 beispielsweise, wurde das Training zu Health Cluster Coordination: Focus on women in leadership positions   gemeinsam mit der WHO durchgeführt. Das Training richtete sich ausschließlich an Frauen, womit das ZIF einen Beitrag zur Umsetzung der Leitlinien für feministische Außenpolitik sowie der Agenda Frauen, Frieden und Sicherheit leistete, die die Förderung von Frauen in Führungspositionen vorsieht. Andere Trainings beschäftigten sich zum Beispiel mit Information Management Preparedness and Coordination, Humanitarian Civil-Military Coordination und dem Humanitarian Programme Cycle (HPC).

Operationalisierung des HDP-Nexus

Das ZIF bearbeitet den HDP-Nexus seit 2020 inhaltlich mit einem Fokus auf der Operationalisierung des Ansatzes sowie der Stärkung des Bewusstseins für die zivilen Aspekte der Friedenskomponente des Nexus.

In Zusammenarbeit mit unseren Partnerorganisationen können so wichtige Synergien geschaffen sowie das Thema inhaltlich-fachlich tiefergehend bearbeitet werden. So wurde in Zusammenarbeit mit dem SBP-Netzwerk im Juni 2023 eine erste virtuelle Veranstaltung zum HDP-Nexus durchgeführt, die auf großes Interesse gestoßen und die weitreichende Bedeutung dieses Themas unterstreicht. Für die 2. Jahreshälfte ist unter anderem eine Workshopserie mit Implementierungspartnern und Entscheidungsträgern geplant, mit dem Ziel ein Forum zu bieten, in dem sich Teilnehmende zu Chancen und Herausforderungen bei der Umsetzung des HDP-Nexus-Ansatzes auf Länderebene austauschen und Empfehlungen für politische Entscheidungsträger erarbeiten können. Zudem konnte der HDP-Nexus besser in die Einsatzvorbereitung von humanitären ZIF Expert:innen integriert werden und ist seit 2023 zudem auch Teil des Comprehensive Core Course, der ZIF Expert Pool-Mitglieder auf ihre Einsätze in Friedensmissionen vorbereitet. Ein Booster-Training für potentielle HDP-Nexus-Berater:innen ist ebenfalls in Planung.

Was steht in den kommenden Monaten an?

Vor allem im Herbst warten viele spannende Aktivitäten im humanitären Portfolio des ZIF.

Mehrere Trainingskooperationen stehen an: Dazu gehört das zweite WHO Training zu Health Cluster Coordination & Female Leadership Ende September sowie eine neue Trainingskooperation mit UNICEF und UNHCR im Oktober zum Thema Accountability to Affected Populations.

Noch im September werden zwei Kollegen des ZIF die gemeinsame Monitoring Mission des SBP-Netzwerks im Kontext des Erdbebens in der Türkei und Nordsyrien begleiten.

Im Oktober und November folgt dann die Workshopreihe zum HDP-Nexus, bei der Teilnehmer:innen ihre Erfahrungen diskutieren und Empfehlungen zur Stärkung und Umsetzung des HDP-Nexus formulieren können.

Ende des Jahres führt das ZIF gemeinsam mit UN OCHA zudem ein Pilottraining zu Humanitarian Access durch, welches das ZIF auch mit inhaltlichen Beiträgen unterstützt.