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Wirtschaftlicher Wiederaufbau

Gewaltkonflikte schädigen Wirtschaft und Infrastruktur der betroffenen Länder. Sie gefährden Grundversorgung und Einkommensmöglichkeiten der Bevölkerung. Oft entstehen humanitäre Notlagen. Einige Friedenseinsätze fördern deshalb den wirtschaftlichen Wiederaufbau. Kurzfristig geht es um verfügbaren Wohnraum, Strom, Wasser und Verkehrswege.

Einige wenige Missionen nahmen in der Vergangenheit direkte Verwaltungsfunktionen wahr, so die UN-Übergangsverwaltung für Timor-Leste (UNTAET) oder die UN-Übergangsverwaltung in Kosovo (UNMIK). Diese Missionen setzten umfangreiche Programme des Wiederaufbaus und der wirtschaftlichen Entwicklung um. Hierzu gehörte Wirtschaftsförderung, Ausbau der Infrastruktur, Schutz von Eigentumsrechten und Regulierung der Wirtschaftssektoren.

Gleichzeitig trugen sie bei zu >Institutionenaufbau und Regierungsführung und zur Mobilisierung internationaler Unterstützungspakete. Internationale Geberkonferenzen, wie es sie für Afghanistan, Irak oder Kosovo gab, sind ein wichtiges Instrument zur Unterstützung des Wiederaufbaus. An ihnen nehmen nicht nur bilaterale und multilaterale Geber teil, sondern auch Vertreter der UN und ihrer jeweiligen Friedenseinsätze.

© Nektarios Markogiannis

UN-Missionen sind inzwischen als Teil der „integrierten Präsenzen“ eng mit dem UN Country Team und den anderen UN-Organisationen im Einsatzland verzahnt. Dies soll eine kohärente Umsetzung friedensfördernder Maßnahmen ermöglichen, indem beispielsweise die wirtschaftliche Expertise des UN-Entwicklungsprogramms (UNDP) für die Arbeit der Mission nutzbar gemacht wird.

Die UN-Einsätze in der DR Kongo (MONUSCO), Mali (MINUSMA) und der Zentralafrikanischen Republik (MINUSCA) führten im wirtschaftlichen Bereich Quick Impact Projects durch, die schnell spürbare Verbesserungen für die lokale Bevölkerung – und damit eine stabilisierende Wirkung – erzielen sollen.

Der umfassende Sicherheitsbegriff der OSZE reflektiert dies, indem er drei Dimensionen umfasst: 1. eine politisch-militärische Dimension, 2. Wirtschaft und Umwelt sowie 3. eine menschliche Dimension. Die Aktivitäten der 2. Dimension zielen darauf ab, Konflikte durch wirtschaftliche Kooperation zu vermeiden oder zu entschärfen. Insbesondere die Präsenzen der OSZE im postsowjetischen Raum engagieren sich in diesem Tätigkeitsfeld.

Stand: 02.08.2023

 

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