UN OCHA Workshop zum „Humanitarian Programme Cycle (HPC)“ vom 30. Juni bis 5. Juli 2019 in Berlin
Bedarfsanalyse, strategische Planung, Mobilisierung von Ressourcen, Implementierung und Beobachtung, operatives Peer-Review und Evaluation, und wieder Bedarfsanalyse, strategische Planung… Humanitäre Aktivitäten werden immer mit Hilfe einer koordinierten Abfolge von Maßnahmen durchgeführt, damit die Vorbereitung, Verwaltung und Umsetzung der Projekte aufeinander abgestimmt sind, logisch aufeinander aufbauen und ständig verbessert werden können. Was in einer Grafik leicht und anschaulich aussieht, ist in Wirklichkeit ein sehr komplexes Zusammenspiel geschulter Expertinnen und Experten, einer wirksamen Notfallvorsorge, einer hervorragenden Koordinierung mit den nationalen und lokalen Behörden und humanitären Akteuren sowie einer effektiven Informationsverwaltung.
Doch nicht nur die humanitären Aktivitäten sollen mit Hilfe des Kreislaufes immer wieder verbessert werden - auch die Vorgehensweisen innerhalb des HPC wurde vor kurzem überarbeitet: Der aktualisierte Zyklus nimmt sich der Problematik an, dass die bisherigen sektoralen Analysen und Reaktionsansätze, die zu einem Gesamtbild der Krisensituation und der daraus resultierenden Reaktionsplanung beitragen sollen, kein angemessenes ganzheitliches Verständnis der Zusammenhänge zwischen Bedürfnissen, Ursachen und effektiver Reaktion bieten. Der neue HPC erfordert eine größere Tiefe sowie Breite der Analyse von Bedürfnissen und der Wirksamkeit von Aktionen, die gemeinsam mit Partnerorganisationen durchgeführt wird.
Während des vom 30. Juni bis 5. Juli 2019 von UN OCHA durchgeführten HPC Workshops, für den das ZIF als Gastgeber fungierte, konnten sich insgesamt 45 Teilnehmende intensiv zu diesem überarbeiteten Ansatz austauschen und zur Weiterentwicklung beigetragen. Aus der ganzen Welt reisten Humanitarian Affairs Officer (HAO), Information Management Officer (IMO) und stellvertretende Leitungen der Feldbüros nach Berlin, um ihr Wissen in den fünf HPC-Schritten zu vertiefen und die Neuerungen kennenzulernen.
Das Office for the Coordination of Humanitarian Affairs der vereinten Nationen (UN OCHA) ist für die wirksame Koordinierung von Hilfsmaßnahmen in beispielsweise von Krieg, Flüchtlings- oder Naturkatastrophen betroffenen Ländern zuständig.
Seit 2011 arbeitet das ZIF, politisch und finanziell unterstützt durch das Auswärtige Amt, im Rahmen des Standby Partnership (SBP) mit OCHA zusammen. Das Programm trägt dazu bei, durch kurzfristige Bereitstellung und Training qualifizierter Experten die Koordination von Kriseneinsätzen zu sichern. Durch verschiedene Kooperationsaktivitäten mit OCHA trägt das ZIF zur Steigerung der Effektivität und Effizienz der internationalen humanitären Hilfe in komplexen Krisenlagen bei.
Erfahren Sie hier mehr über HNOs und HRPs, den neuen Ansatz des Humanitarian Programme Cycle und die Arbeit von UN OCHA.