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ZIF Expert Dialogue zur Rolle der Türkei in ungelösten Konflikten der erweiterten Schwarzmeerregion

Türkei
EU NATO
| ZIF-Meldung

Im Rahmen einer Reihe zu ungelösten Konflikten in der erweiterten Schwarzmeerregion veranstaltete das ZIF den mittlerweile 4. Expertendialog zur Rolle der Türkei. Die Veranstaltung zielte darauf ab Faktoren und ihre Folgen des Machtgleichgewichts und die Bewältigung der ungelösten Konflikte in der erweiterten Schwarzmeerregion näher zu beleuchten. An der Veranstaltung im ZIF nahmen insgesamt 20 Personen teil, darunter Vertreter:innen aus dem Auswärtigen Amt, Stiftungen sowie Think Tanks.

Eine der zentralen Fragen war, welchen Einfluss der türkische Ansatz der Abschreckung gegenüber und des gleichzeitigen Dialogs mit Russland auf die ungelösten Konflikte in der weiteren Schwarzmeerregion haben kann. Diskutiert wurden auch die innenpolitischen Interessen und wirtschaftlichen Faktoren, die die türkische Außenpolitik in der Region prägen. Gegenstand der Debatte war darüber hinaus, welche Chancen und Herausforderungen für Deutschland, die EU und die NATO bestehen, um Synergien mit der türkischen Schwarzmeerpolitik zu stärken – besonders im Hinblick auf den weiteren Verlauf des Aggressionskrieges gegen die Ukraine.

Zum Hintergrund:

Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine wird die Rolle der Türkei in der erweiterten Schwarzmeerregion genauer betrachtet. Die Regierung in Ankara versucht einen Interessensausgleich: Wie Russland betrachtet auch die Türkei die Region um das Schwarze Meer als ein zentrales Einflussgebiet mit wichtigen Sicherheitsfragen und bedeutenden Energieressourcen. Gleichzeitig ist das Verhältnis der Türkei sowohl zu Russland als auch zur NATO komplex. Der außenpolitische Kurs der Türkei ist nach wie vor einzigartig und steht nicht vollständig im Einklang mit dem ihrer Verbündeten. Die türkische Regierung stellt jedoch nicht in Frage, dass ihre Sicherheitspolitik eng mit der NATO verbunden ist, pflegt aber gleichzeitig ein enges Verhältnis zu Russland.

Darüber hinaus nimmt die Türkei aufgrund der ihr durch den Montreux-Vertrag zugewiesenen Sonderstellung eine Vermittlerrolle in der gesamten Region ein. So hatte die Türkei beispielsweise eine entscheidende Rolle beim international vermittelten Getreide-Deal.