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#ZIF20: "Aushängeschild deutscher Außenpolitik"

Europa
Deutschland
| ZIF-Meldung

Bereits seit dem Frühjahr veröffentlichen wir Rückblicke und Informationen rund um unser 20-jähriges Bestehen, auf unserer Sonderseite sowie in den sozialen Medien. Vor gut einem Monat stand dann unsere Geburtstagsfeier an.

Pandemiebedingt fanden auch im ZIF in den vergangenen über zwei Jahren so gut wie keine größeren Veranstaltungen mehr statt. Daher war die Vorfreude groß, anlässlich unseres runden "Geburtstages" wieder live und in Farbe mit Wegbegleiter:innen zusammen zu kommen und den persönlichen Austausch zu pflegen. Wir hatten für einen Sommerabend zur "PrimeTime" in die Berliner Elisabethkirche in Mitte geladen. Über 200 Gäste waren unserer Einladung gefolgt, darunter Freunde und Weggefährt:innen des ZIF, Abgeordnete, Ministeriumskolleg:innen, ehemalige und aktuelle Sekundierte und auch Mitglieder unseres internationalen Beirats. Im Mittelpunkt des Bühnenprogramms stand die Arbeit des ZIF - als deutsches Kompetenzzentrum für Friedenseinsätze. Ein damals visionäres, interdisziplinäres Konzept, das Gründungsdirektor Dr. Winrich Kühne mitsamt eines 20-köpfigen Teams in Partnerschaft mit dem Auswärtigen Amt mit Leben befüllte. Im Lauf der zwei Jahrzehnte hat sich das ZIF zum Vorbild für andere Institutionen weltweit entwickelt - zum „Aushängeschild der deutschen Außenpolitik“, wie es die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock in ihrer Laudatio ausdrückte.

ZIF-Geschäftsführerin Dr. Almut Wieland-Karimi eröffnete die Veranstaltung - mit einigen Rückblicken, Zahlen, Beispielen und Meilensteinen zur Entwicklung des ZIF. Sie skizzierte aber auch die aktuellen Entwicklungen, die Erosion des Multilateralismus sowie die zunehmende Komplexität von Konflikten. Der Abzug aus Afghanistan und der "Fall von Kabul" am 16. August 2016 sowie der russische Angriffskrieg auf die Ukraine seit dem 24. Februar 2022 hätten schwierige Fragen über die Zukunft des internationalen Krisenmanagements aufgeworfen, so die ZIF-Chefin kritisch. Dennoch seien die humanitären Bedarfe gestiegen und auch Friedenseinsätze könnten mit realistischen Mandaten und ausreichender finanzieller und personeller Ausstattung weiterhin zentral wichtige und notwendige Beiträge zur Bearbeitung von Konflikten und Krisen weltweit. In einer globalisierten Welt sei Nationalismus keine Option, sagte Wieland-Karimi, und dankte dem weitverzweigten Netzwerk an Partner:innen und Institutionen, dem "Mutterhaus" Auswärtiges Amt für die konstruktive Zusammenarbeit, aber auch alle Unterstützer:innen im parlamentarischen und politischen Bereich sowie dem Personal im Hauptquartier Berlin und den Sekundierten in den Einsätzen, die die Arbeit des ZIF über die vergangenen Jahre erst möglich und sichtbar gemacht hätten.

Im Anschluss übernahm Simone von Stosch die Moderation des Abends und bat Außenministerin Baerbock auf die Bühne. Ihre Rede lesen Sie im Wortlaut und Audio hier. Sie betonte den großen Stellenwert des ZIF und unterstrich zudem, wie wichtig es sei, aktuelle Themen wie eine feministische Perspektive sowie den Klimawandel in die Arbeit der Friedenseinsätze einzubeziehen.

Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier und der Untergeneralsekretär für Friedenssicherungseinsätze der Vereinten Nationen, Jean-Pierre Lacroix, sandten ihre Geburtstagsgrüße per Video.

Die langjährige Sekundierten und stellvertretende Missionsleiterin von EUPOL COPPS, Katja Dominik, der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Niels Annen, sowie das ZIF-"Urgestein", Analyst Tobias von Gienanth, diskutierten in einem Panel um Friedenseinsätze als Arbeitsfeld. Die drei nutzten die Gelegenheit, ihre durchaus unterschiedlichen Perspektiven - aus der Praxis, der politischen Bühne und der wissenschaftlichen Analyse - einzubringen und so einen breiten Blick auf Friedenseinsätze zu ermöglichen.

Nachfolgend kommentierten Helga Schmid, OSZE-Generalsekretärin, Edem Wosornu, Leiterin Response Support Branch bei UN OCHA, und Jonas Alberoth, Vorsitzender des internationalen Beirats des ZIF, die Arbeit des ZIF mit Blick auf aktuelle außenpolitische Ereignisse wie den Ukraine-Krieg und humanitäre Herausforderungen in der ganzen Welt - und wagten eine Vorausschau auf zukünftige Herausforderungen.

Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung durch die Band Dew’s Brew.

Im Anschluss an das Bühnenprogramm nutzten die Gäste intensiv die Möglichkeit des persönlichen Austauschs - denn das ZIF lebt von und durch seine Mitarbeiter:innen, aber eben auch durch ein starkes Netzwerk. Nicht nur die aktuelle geopolitische Lage lieferte ausreichend Gesprächsstoff. Wir danken allen Beteiligten für diese sehr würdevolle und kurzweilige Feier, die uns im Gedächtnis bleiben wird und uns alle motiviert, weiterhin unseren engagierten Beitrag zu mehr Frieden und Stabilität zu leisten.