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Bernd Burwitz

Humanitarian Affairs Officer

OCHA Büro in Iran

Dezember 2019 bis Mai 2020

 

Meine Erfahrungen als Humanitarian Affairs Officer

Ich hatte meinen ersten internationalen Einsatz als Wahlhelfer in 1997 in Bosnien und Herzegowina, zu einer Zeit, als ich noch in der Privatwirtschaft tätig war. Diese Erfahrung war prägend und so studierte ich anschließend mit dem Ziel, international zu arbeiten und absolvierte einen „MA Conflict Resolution“ an der University of Bradford. Meinen MA habe ich später mit einen „European Master of Politics and Policy“ an der University of Leuven ergänzt. In internationalen Organisationen bin ich seit 1999 beschäftigt, also schon bevor es das ZIF gab. Meine Stationen waren bisher Langzeiteinsätze in Afghanistan, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Nordmazedonien sowie diverse Kurzzeiteinsätze. Nach fast vier Jahren in Fidschi bin ich nun mit meiner Familie in Armenien und freue mich wieder geografisch etwas näher am Weltgeschehen zu sein. Auch hier arbeite ich weiter im internationalen Umfeld.

 

Meine Einsatzzeit und meine Aufgaben im Iran

Ideal war, dass mich das ZIF nach meinem Umzug nach Armenien kurzfristig als „Humanitarian Affairs Officer“ auf einen Standby-Einsatz zu OCHA sekundierte. Meine Position war dem „UN Resident Coordinator (RC)“ im Iran unterstellt. Der Iran ist ein Land welches vielen Naturkatastrophen ausgesetzt ist. Während meines 6-monatigen Einsatzes gab es Erdbeben, Überschwemmungen und Heuschreckenplagen. Leider ist der Iran zudem stark von COVID-19 betroffen. Der Iran ist mit seinen Institutionen im Bereich Katastrophenschutz sehr erfahren. Die Überschwemmungen von 2019 waren jedoch von einem solchem Ausmaß - mehr als zehn Millionen Menschen waren betroffen,  dass die Regierung dem Angebot einer internationalen Unterstützung nicht abgeneigt war. Man darf nicht vergessen, dass die wirtschaftlichen Sanktionen gegen den Iran der Regierung  erschweren, bei Naturkatastrophen zu reagieren. Da das Büro von OCHA im Iran unterbesetzt ist, war meine Aufgabe primär den RC mit Aufgaben im Bereich der humanitären Hilfe zu unterstützen. Die Aufgaben waren unterschiedlich: von „Inter-Agency“ Koordinierung über Berichte und Projektabschlussdokumente erfassen bis zu dem Erarbeiten von Instrumentarien für zukünftige humanitäre Interventionen. Im großen Ganzen eine sehr gute Erfahrung.

 

Mein Interesse an der Arbeit

Ich hatte in der Vergangenheit schon in Vorbereitung auf einen anderen humanitären Einsatz ein Training über das ZIF absolviert. Mich interessiert an humanitären Einsätzen, dass man spontan in einen Einsatz kommen kann, in dem wirklich Hilfe vor Ort gebraucht wird. Solch ein Einsatz kann spontan quasi überall in der Welt notwendig sein. Gerade in einer Zeit, in der es anscheinend vermehrt extreme Wettersituationen geben kann, z. B. Tsunamis, Erdbeben, Hurrikane, Brände, etc., wird es vermutlich zu mehr Einsatzmöglichkeiten kommen. Ich arbeite gerne in einem intensiven Umfeld, in dem auch kurzfristig das Resultat der Arbeit erkennbar ist.

 

„Durch meinen Einsatz habe ich einen Eindruck davon bekommen, wie häufig der Iran von Naturkatastrophen getroffen wird. Darüber wird leider in den Medien kaum berichtet."