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Sarah Stephan

Project Officer mit dem regionalen Schwerpunkt Ukraine und Moldau 
OSCE High Commissioner on National Minorities (HCNM) in Den Haag

Einsatzzeitraum: seit April 2016


Vorherige Stationen:

  • Mehrjährige Berufserfahrung als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Projektmanagerin mit den thematischen Schwerpunkten Minderheiten, Autonomie und Sprachpolitik an einem Friedens- und Konfliktforschungsinstitut in Finnland
  • Doktorandin im Völkerrecht an der Åbo Akademi University in Turku, Finnland

 

Ich bin für Programme verantwortlich…

…die Im Rahmen des „Early Action” -Mandats des Hohen Kommissars darauf abzielen, gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern und Spannungen präventiv abzubauen. Dazu entwickle und begleite ich Initiativen, die auf fundierten Analysen basieren und Regierungen sowie Minderheiten in einen konstruktiven Dialog bringen. 

Mein Beitrag liegt darin, Programme so zu gestalten, dass sie sowohl strategisch langfristig wirken als auch im Kontext der beteiligten Akteure praktisch umsetzbar sind. Grundlage meiner Arbeit ist dabei der Ansatz der quiet diplomacy des HKNM, der auf Vertrauen und Diskretion setzt, um frühzeitig tragfähige Lösungen zu fördern.

 

Eine der größten Herausforderungen…

…besteht darin, dass Minderheitenrechte in politisch sensiblen Kontexten wie der Ukraine und Moldau zunehmend instrumentalisiert werden – häufig durch externe Narrative oder Desinformationskampagnen. Diese Vereinnahmung erschwert den konstruktiven Dialog, kann Misstrauen zwischen Regierungen und Minderheiten verstärken und gefährdet die Akzeptanz von Reformen. Hinzu kommt, dass Ressourcen wie Zeit, Personal und Budget begrenzt sind, während die gesellschaftlichen Bedürfnisse komplex bleiben. 

Gerade deshalb spielt die Gestaltung von Programmen eine zentrale Rolle: Projekte müssen so konzipiert sein, dass sie lokale Stimmen stärken, auf verlässlichen Daten basieren und gegenüber politischer Instrumentalisierung widerstandsfähig bleiben. Das erfordert Flexibilität, sorgfältige Abstimmung mit Partner:innen und ein hohes Maß an Konfliktbewusstsein.


Mich motiviert vor allem…

…dass meine Arbeit das Potenzial hat, gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken und Konflikten vorzubeugen. Die Kombination aus analytischer Arbeit, praxisnaher Programmgestaltung und stiller Diplomatie macht jeden Tag spannend: Forschung und Daten fließen direkt in politische Empfehlungen ein, die den Dialog zwischen Regierungen und Minderheiten verbessern. 

Mahatma Gandhi soll einmal gesagt haben: „Eine Zivilisation soll danach beurteilt werden, wie sie ihre Minderheiten behandelt.“ Dieser Gedanke hat bei mir einen besonderen Nerv getroffen und begleitet mich immer wieder in meiner Arbeit. Zusätzlich inspiriert mich der enge Austausch mit engagierten Partner:innen und einem vielfältigen, kompetenten Team, das die Arbeit nicht nur effektiver, sondern auch bereichernd macht.