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ZIF mit zwei Veranstaltungen auf der Münchner Sicherheitskonferenz 2024

| ZIF-Meldung
© MSC

Das ZIF war in diesem Jahr gleich mit zwei Veranstaltungen auf der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) vertreten. Zusammen mit dem Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) lud das ZIF ausgewählte Expert:innen zu einem Side-Event am 18. Februar 2024 unter dem Titel “Redouble or Retreat? Rethinking Peace Operations in Africa” ein.  Am 16. Februar 2024 moderierte ZIF-Geschäftsführerin, Dr. Astrid Irrgang, außerdem eine „Spotlight“-Session zur Zukunft von Friedenseinsätzen im öffentlichen Hauptprogramm der MSC.

Im Zentrum des Side-Events stand die Frage nach einer möglichen Revitalisierung von Friedenseinsätzen in Afrika und wie alternative Maßnahmen für Frieden und Stabilisierung den Kontinent stärken können. Mit dabei waren Katja Keul, Staatsministerin im Auswärtigen Amt und Vertreter:innen der Vereinten Nationen (VN), der EU sowie Expert:innen von internationalen Think Tanks. Die Teilnehmer:innen waren sich einig, dass es weder um eine Verdoppelung noch um einen Rückzug der Missionen in Afrika geht, sondern um die Frage, wie man sich in Afrika weiter oder wieder engagieren kann.

Debattiert wurde vor allem, ob Friedenseinsätze oder Krisenmanagementmissionen noch die richtigen Instrumente für die aktuellen Herausforderungen sind. Während die Missionen der VN und der EU unter Druck geraten sind oder angesichts aktueller geopolitischer Rivalitäten schwer fortzusetzen sind, könnten regionale Organisationen wie die Afrikanische Union (AU) eine aktivere Rolle spielen. Die Teilnehmer:innen sprachen sich auch dafür aus, dass die afrikanischen Länder ihre Sicherheit selbst in die Hand nehmen sollten und dass die internationale Gemeinschaft sie eher unterstützen sollte als Missionen zu entsenden.

Bei der von Dr. Astrid Irrgang moderierten „Spotlight“-Session stand die Zukunft von Friedenseinsätzen im Fokus. Auf dem Panel diskutierten Regierungsmitglieder aus Portugal, Bangladesch und Norwegen mit Volker Perthes, dem Vorsitzenden für die unabhängige strategische Bewertung der Unterstützungsmission der VN für den Irak (UNAMI).

Aufzeichnung der Veranstaltung (VIDEO)

„Friedensmissionen brauchen politisches Backing, ausreichende Ressourcen, realistische Mandate und von Anfang an die Einbindung der Zivilgesellschaft im Gastland", so Irrgang. "Die Schlüsselwährung für Erfolge ist Vertrauen; dieses muss in vielen Einsatzfeldern erst wieder zurückgewonnen werden. Hierfür sind neue Koalitionen und echte Lernbereitschaft essentiell."

Am 12. Februar 2024 hat die MSC ihren Jahresbericht veröffentlicht, in dem unter anderem die ZIF-Studie über die Herausforderungen und Chancen für Friedenseinsätze von VN, EU, OSZE, NATO und AU, als eine seiner 16 globalen Denkanstöße gelistet wird.

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