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Wie weiter nach Afghanistan? ZIF im Austausch mit Sekundierten

Afghanistan
| ZIF-Meldung

Der Abzug aus Afghanistan und die Entwicklungen im Land werfen zahlreiche Fragen auf: Wie können zivile, entwicklungspolitische und militärische Prozesse besser verzahnt werden? Welche Strahlkraft haben die Ereignisse in Afghanistan auf andere Friedensmissionen? Und wie können wir sicherstellen, dass Personen, mit denen wir vor Ort vertrauensvoll zusammenarbeiten, schnelle und zuverlässige Unterstützung erfahren?

„Für viele von uns ist der Einsatz noch nicht abgeschlossen“ – war der Tenor einer virtuellen Diskussionsrunde, zu der wir gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt unsere Sekundierten eingeladen hatten. Für viele von ihnen haben diese Fragen neben einer professionellen auch eine persönliche Komponente. Zum Teil haben sie jahrelang selbst in Afghanistan gearbeitet, gelebt und enge Kontakte geknüpft. Im Plenum und kleinen Diskussionsgruppen haben wir uns daher intensiv, ehrlich und sehr persönlich darüber ausgetauscht, welche Lehren wir aus dem Handeln der internationalen Gemeinschaft, Deutschlands und auch individuell in Afghanistan ziehen können. Was daran müssen wir überdenken, was verändern, was vertiefen – um Fehler nicht zu wiederholen und alle friedenspolitischen Ressourcen besser auszurichten?

Ein Aspekt war unter anderem das schwer auszubalancierende Wechselverhältnis zwischen Rechtsstaatlichkeit und Sicherheit. Die Teilnehmenden betonten die Notwendigkeit schonungsloser Konfliktanalysen und besserer Koordinierung – sowohl zwischen den Ressorts als auch zwischen Kooperationspartnern. Unbestritten war, dass Friedenseinsätze auch in Zukunft weltweit einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung von Konflikten leisten können. Dennoch bedarf es besserer Evaluierung, realistischer Mandate, klarer Transitionsstrategien und zielorientierter Koordinierung – ganz besonders in den immer komplexer werdenden Konfliktlandschaften.

Wir freuen uns sehr, dass so viele unserer zivilen Expert:innen im Einsatz an der Diskussion teilnehmen konnten und danken der Beauftragten Heike Thiele für ihren Input und den offenen Austausch.