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ZIF würdigte deutsche Wahlbeobachter:innen – Staatsministerin Dr. Anna Lührmann hielt Festrede

EU OSZE/ODIHR
| ZIF-Meldung

Am 20. November 2024 beging das ZIF den „Wahlbeobachtungstag“ und lud die hiesige Wahlbeobachtungscommunity zu Workshops und Austausch in das Tagungswerk in Berlin ein. Dr. Anna Lührmann, Staatsministerin für Europa und Klima im Auswärtigen Amt sowie ZIF-Aufsichtsratsvorsitzende, hielt die Laudatio. Im Superwahljahr 2024 hat das ZIF bereits über 340 Wahlbeobachter:innen in Missionen des Büros für Menschenrechte und demokratische Institutionen (ODIHR) der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sowie der Europäischen Union (EU) entsandt.

Im Fokus der Podiumsdiskussionen und den angebotenen Workshops stand der Austausch zu Einsatzerfahrungen und aktuellen Trends im Feld. Professionelle und transparente Wahlbeobachtung steht beispielsweise immer häufiger sogenannter „Fake Observation“, also politisch motivierter Wahlbeobachtung gegenüber, die Wahlbeobachtung insgesamt zu unterminieren droht. Auch an Themen wie der Beobachtung von Wahlkampf auf Social Media, Desinformation oder Anbahnungsversuchen mit nachrichtendienstlichem Hintergrund auf Missionen wurde gemeinsam gearbeitet.

Staatsministerin dankte den Teilnehmer:innen für ihren Einsatz

Staatsministerin Dr. Anna Lührmann, die selbst Einsatzerfahrung als Wahlbeobachterin hat, dankte den Teilnehmer:innen für ihren Einsatz im Sinne der Demokratie. In ihrer Laudatio sprach sie von zunehmender Polarisierung in Wahlkämpfen, auch über die Integrität des Wahlprozesses selbst und von der Notwendigkeit das Instrument der Wahlbeobachtung stets den internationalen Entwicklungen anzupassen. Einflussnahme auf Wahlen fände in der Regel schon lange vorher statt, etwa durch strukturelle Benachteiligung Oppositioneller oder der Zivilgesellschaft während des Wahlkampfs. Außerdem stellte sie den besonderen Wert der Missionsberichte nach Wahlbeobachtungen heraus, die zum Beispiel bei EU-Beitrittsgesprächen immer wieder herangezogen würden.

„Als Wahlbeobachter:innen sind wir nicht nur stille Zeugen, sondern aktive Verteidiger:innen der demokratischen Prinzipien. Unsere Präsenz macht einen Unterschied“, so Dr. Astrid Irrgang, ZIF-Geschäftsführerin, in ihrer Rede. Sie betonte die wichtige Rolle des ZIF: „Unsere Expert:innen sind in allen Regionen der Welt im Einsatz – engagiert, neutral und mit einem klaren Ziel: Demokratie zu schützen und Konflikte durch präventive Maßnahmen zu entschärfen.“ Auch sie dankte den Wahlbeobachter:innen für die Zeit und Leidenschaft, die sie in das oft ehrenamtliche Engagement investieren.

ZIF entsendete über 340 Wahlbeobachter:innen im Jahr 2024

In Deutschland ist das ZIF für die Entsendung von Wahlbeobachter:innen zuständig. Das ZIF wählt geeignete Kandidat:innen aus, bereitet sie in Trainingskursen auf ihre Einsätze vor und entsendet sie schließlich in OSZE/ODIHR- und EU-Missionen. Im Jahr 2024 waren es knapp 300 Kurzzeitwahlbeobachter:innen, die ehrenamtlich arbeiten und für den Wahltag anreisen, sowie 45 Langzeitwahlbeobachter:innen, die in einem Arbeitsverhältnis mit dem ZIF stehen und mehrere Wochen vor Ort sind. In diesem Jahr beteiligte sich Deutschland über das ZIF mit großen Kontingenten u.a. an der Wahlbeobachtung in Georgien, Moldau, Nordmazedonien, Aserbaidschan und in den USA. Seit der Gründung des ZIF im Jahr 2002 waren über 6.700 Wahlbeobachter:innen im Einsatz. Mehr Informationen zum Thema Wahlbeobachtung im ZIF finden Sie hier.