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Kooperation von ASEAN-IPR & ZIF: Peer-To-Peer-Seminar über Friedensförderung und Dialog

Südostasien
| ZIF-Meldung

Jakarta, Indonesien, 21.-22. November 2024. Zwölf hochrangige Vertreter:innen der ASEAN-Mitgliedstaaten, die Mitglieder des Beirats und des ASEAN Women for Peace Registry (AWPR) sind, nahmen unter der Schirmherrschaft des ASEAN-Instituts für Frieden und Versöhnung (ASEAN-IPR) an einem Peer-to-Peer-Seminar über Friedensförderung und Dialog teil. Das Seminar war die erste Kooperation zwischen dem Institut und dem ZIF. 

„ASEAN-IPR ist Teil der ASEAN-Reform - ASEAN Community in the making. Die ursprüngliche Idee war es, eine Liste von Konfliktlösungsexpert:innen zu unterhalten, an die sich die ASEAN-Mitgliedstaaten wenden können, um die Prävention, das Management und die Lösung von Konflikten zu erleichtern,“ so I Gusti Agung Wesaka Puja, Exekutivdirektor des ASEAN-IPR, als er das Seminar eröffnete. Dementsprechend betonte er auch, dass das Seminar unter anderem darauf abzielte, den Wissensaustausch und den Vergleich verschiedener Ansätze zur Friedensförderung und zum Dialog zu fördern sowie Einblicke in praktische Instrumente, Techniken und Fähigkeiten für ein effektives Engagement in der Friedensförderung und im Dialog zu gewinnen und zu vertiefen. 

Die Einberufung des Seminars wurde durch die finanzielle Unterstützung des deutschen Auswärtigen Amts ermöglicht. Darüber hinaus ist es der Initiative und Koordination der deutschen Botschaft in Jakarta zu verdanken, dass ASEAN-IPR eine Partnerschaft mit dem ZIF eingehen konnte. 

In ihrer Begrüßung betonte S.E. Ina Lepel, Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland in Indonesien, ASEAN und Timor-Leste: „Als Entwicklungspartner der ASEAN seit 2016 und als Teil der Strategischen Partnerschaft zwischen der EU und der ASEAN haben Deutschland und die ASEAN ihre Verpflichtung bekräftigt, ihre Beziehungen in verschiedenen Bereichen weiter zu stärken, darunter auch im Bereich Frieden und Versöhnung. Die feministische Außenpolitik Deutschlands zielt darauf ab, die Gleichstellung der Geschlechter in verschiedenen Bereichen der deutschen Außenpolitik zu verankern, während Friedensförderung und Mediation zentrale Aspekte der deutschen Außenpolitik und des zivilen Krisenmanagements sind. Wir freuen uns daher, dieses hochrangige Peer-to-Peer-Seminar zu Friedensförderung und Dialog zu unterstützen, das auf einzigartige Weise das Wissen und die Erfahrung der Mitglieder des ASEAN-IPR-Beirats und des ASEAN Women Peace Registry vereint.“ 

Sebastian Dworack, Teamleiter Policy, Partnerships & Innovation, betonte im Namen des ZIF, dass „Mediation und Friedensförderung gerade in Zeiten zunehmender Divergenzen immer wichtigere Instrumente der Streitbeilegung sind. In diesem Zusammenhang liegt der Fokus auf Dialog, Vertrauensbildung und der Schaffung eines förderlichen Umfelds für gegenseitiges Verständnis, anstatt nur auf umfassende Vereinbarungen zu zielen.“ Darüber hinaus betonte er: „Das ZIF als deutsches Kompetenzzentrum für zivile Krisenprävention, Konfliktlösung und Friedenskonsolidierung arbeitet eng mit seinen nationalen und internationalen Partnerorganisationen zusammen, um entsprechende Kapazitäten zu entwickeln und auszubauen. Unser Hauptaugenmerk liegt dabei auf gegenseitigem Wissenstransfer und kollegialem Austausch auf Augenhöhe durch interaktive und partizipative Formate wie dieses Seminar. Wir freuen uns darauf, unsere erfolgreich begonnene Zusammenarbeit mit ASEAN-IPR weiter auszubauen.“ 

Während des zweitägigen Peer-to-Peer-Seminars beschäftigten sich die Teilnehmer:innen mit Schlüsselkonzepten, Grundsätzen und Normen sowie mit den Grundlagen und Verfahren der Friedensförderung/-mediation, Schlichtung, Verhandlung und Diplomatie. Die Teilnehmer:innen tauschten sich auch über die UN-Resolutionen Frauen, Frieden und Sicherheit (WPS) und Jugend, Frieden und Sicherheit (YPS) im ASEAN-Kontext aus. Ebenso erwähnenswert war das Mediated Peace Agreement Lab, bei dem ein realer Friedensprozess mit Mediation erörtert wurde, um Erkenntnisse und bewährte Verfahren zu gewinnen. 

„Kontinuierliche Lern- und Schulungsprogramme in Bereichen wie Mediation, Konfliktlösung und Konfliktmanagement sind für Fachleute, die in regionalen und internationalen Angelegenheiten tätig sind, unerlässlich. Das ASEAN-IPR/ZIF-Seminar vermittelte den Teilnehmern neue und zeitgemäße Perspektiven zum Verständnis der verschiedenen Modalitäten und international anerkannten bewährten Praktiken für Konfliktmanagement, Mediation und Moderation“, kommentierte Dr. Abdul Razak Ahmad, Sonderberater des Außenministers von Malaysia und Vertreter Malaysias im ASEAN-IPR-Beirat. 

Dr. Arifah Rahmawati, Dozentin an der Universitas Gadjah Mada (UGM) Indonesien und AWPR-Mitglied aus Indonesien, hob hervor, dass „das Seminar mir ein besseres Bild der Mediation durch Track-One vermittelte - wo ich sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede in Bezug auf Strategien und Schritte der Mediation finde.“ Sie wies aber auch darauf hin, wie wichtig es ist, die wichtige Rolle der Frauen vor, während und nach dem Mediationsprozess einzubeziehen.