Internationaler ZIF-Beirat diskutiert Zukunft des Multilateralismus
Am 6. und 7. Juni 2024 kam der Internationale Beirat des ZIF für das jährliche Treffen in Berlin zusammen. Unter dem Vorsitz von Jonas Alberoth, Principal Senior Advisor to the Challenges Forum International Secretariat an der Folke Bernadotte Academy in Schweden, diskutierten die Mitglieder über die Zukunft des Multilateralismus in „stürmischen Zeiten".
Der internationale Beirat ist ein Beratungsgremium des ZIF, in dem hochrangige Vertreter:innen etwa der Vereinten Nationen, der AU, der NATO, der OSZE, der EU, der Bundeswehr, von Thinktanks und humanitären Organisationen zusammenkommen, um ihre Expertise und Erfahrungen gebündelt in der strategischen Weiterentwicklung des ZIF einzubringen.
Deike Potzel, Direktorin der Abteilung für Krisenprävention, Stabilisierung, Friedensförderung und humanitäre Hilfe des Auswärtigen Amts sowie Sonderbeauftragte für humanitäre Hilfe im Nahen Osten, betonte zu Beginn des Treffens, dass trotz sinkender Budgets weiterhin Expertise gebraucht werde, um die Instrumente der Krisenprävention zu schärfen und eine bessere Wirkung zu erzielen. Ziel sei es, in Zeiten des Umbruchs mit Partnern auf der ganzen Welt wieder Vertrauen aufzubauen. Eines der zentralen Themen war die Sichtbarkeit von erfolgreichem Krisenmanagement in der Öffentlichkeit und die Frage nach messbaren Parametern für die Wirkung von Friedenseinsätzen.
Bestandteil des Rahmenprogramms war eine Einladung in das Auktionshaus Villa Grisebach. Die Führung und anschließenden Gespräche brachten neue Inspirationen für die Möglichkeiten der visuellen Komponente im Krisenmanagement und die Überzeugungskraft guter Bilder. Dr. Tobias Lindner, Staatsminister im Auswärtigen Amt, lieferte anschließend einen spannenden Input zu den Chancen und Herausforderungen für Deutschland in einer sich wandelnden multilateralen Ordnung und diskutierte mit den Beiratsmitgliedern über die Rolle von Werten und den konkreten Beitrag des ZIF in der deutschen Außenpolitik .
Den zweiten Tag starteten die Beiratsmitglieder mit einem eindrücklichen Impuls von Sanam Naraghi Anderlini, CEO International Civil Society Action Network. Sie schilderte sehr bewegend Erfahrungen aus ihrem Netzwerk und plädierte für die Einbindung lokaler Akteure und Netzwerke von weiblichen Peacebuildern in Friedens- und Stabilisierungsprozesse.
„Der wertvolle Austausch mit unseren erfahrenen Expert:innen aus dem Beirat hat vor allem gezeigt, dass es gerade jetzt wichtig ist, weiter in Krisenprävention zu investieren“, so Dr. Astrid Irrgang, Geschäftsführerin des ZIF, nach zwei intensiven Tagen. „Friedenseinsätze bleiben ein wichtiges Mittel der Stabilisierung und des Krisenmanagements – trotz der Hürden und Herausforderungen. Unsere zahlreichen internationalen Partnerschaften helfen uns im ZIF, unseren Beitrag kritisch zu reflektieren und zu schärfen."