Neue Perspektiven auf Männlichkeiten, Konflikt und Friedensbildung: Vorstellung des Handbuchs im ZIF

Am 13. März 2025 lud das Zentrum für Internationale Friedenseinsätze (ZIF) zur virtuellen Vorstellung des neu erschienenen Handbuchs Masculinities, Conflict and Peacebuilding ein. Herausgegeben von Philipp Schulz, Henri Myrttinen, Chloé Lewis und Heleen Touquet bietet das Werk tiefgehende Analysen und praxisnahe Einblicke in die Bedeutung von Männlichkeitskonzepten für Frieden und Sicherheit.
Im Anschluss an die Buchvorstellung fand ein intensiver Erfahrungsaustausch mit den Teilnehmenden statt. Unter ihnen befanden sich zivile Fachkräfte des ZIF, die aktuell in multilateralen Missionen und Einsätzen auf dem Balkan, im Südkaukasus, Zentralasien und Afrika tätig sind, sowie Vertreter:innen internationaler Organisationen. Gemeinsam wurde diskutiert, wie Männlichkeitsvorstellungen und tradierte Geschlechterrollen verstärkt in der Arbeit für Frieden und Sicherheit berücksichtigt werden können, um Gewalt vorzubeugen und nachhaltigen Frieden zu fördern.
Philipp Schulz, einer der Herausgeber, betonte dabei: „Wir als Herausgeber haben enorm von der Diskussion über die Rolle von Männlichkeiten in der globalen Politik, in Konflikten und in der Friedensförderung profitiert – insbesondere mit einer so interessierten, engagierten und fachkundigen Gruppe von Experti:nnen und Praktiker:innen aus dem Feld. Es ist offensichtlich, dass wir unsere Ansätze zu Geschlecht in Frieden und Sicherheit erweitern müssen, und die Auseinandersetzung mit den vielfältigen und komplexen Rollen von Männlichkeiten ist unverzichtbar für unsere gemeinsamen Bemühungen, Gewalt zu beenden, Konflikte zu verhindern und nachhaltigen Frieden zu schaffen.“
Im Verlauf der Diskussion wurden zwei zentrale Aspekte hervorgehoben:
- Männlichkeiten sind kein Randthema im Kontext von Konflikt und Frieden, sondern tief in die Strukturen von Gewalt, Macht und gesellschaftlicher Transformation eingebettet.
- Wenn geschlechtergerechte Ansätze nachhaltigen Frieden fördern sollen, müssen sie Männlichkeitskonzepte als integralen Bestandteil der geschlechtsspezifischen Dynamiken von Konflikt und Frieden begreifen und gezielt adressieren.
Das Handbuch Masculinities, Conflict and Peacebuilding leistet hier einen wichtigen Beitrag, indem es theoretische Erkenntnisse mit praktischen Erfahrungen verbindet und Handlungsempfehlungen für Fachkräfte in der Friedensarbeit bietet.