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Militär, Polizei und Zivile an einem Tisch – kann das gut gehen?

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Berlin-Schmöckwitz. Ein Hotel am Rande Berlins, der Bus fährt stündlich, die nächste S-Bahn-Station ist über eine halbe Stunde entfernt. Hierhin verirrt sich so schnell niemand, wenn er nicht Ruhe, Natur, Erholung oder einen Veranstaltungsort für Verhandlungen mit Terroristen sucht. So zumindest muss es für die Hotelgäste ausgesehen haben, die in das Trainingsmodul des ZIF „hineingestolpert“ sind.

Denn Ende Mai fand hier der -Grundkurs Comprehensive Generic Training Peace Operations (CGTPO) statt, den das  ZIF in Kooperation mit der Polizei Nordrhein-Westfalen (LAFP Brühl) ausrichtet. Zivile Expertinnen und Experten lernten in unterschiedlichen interaktiven Modulen unter anderem Fähigkeiten wie Konfliktanalyse, Verhandlungstechniken und Projektmanagement in Vorbereitung auf ihre zukünftige Arbeit im Friedenseinsatz. Ziel ist es nicht nur Wissen, Expertise und Erfahrungen auf Augenhöhe zu vermitteln, sondern die tiefergehende Haltung der Expert/innen zu prägen und positiv zu verändern.

Ein besonders gern gesehener Erfolg: Die Teilnehmenden betonten, wie sehr sie von der Diversität polizeilicher, militärischer und ziviler Teilnehmer/innen und Trainer/innen profitierten. Das Kennenlernen der unterschiedlichen Sprache und Arbeitskulturen, aber auch der Schnittmengen der gemeinsamen Arbeit im Friedenseinsatz wurden als besonders positiv aufgeführt.  Zusätzlich sorgte die Einladung von nationalem Personal aus Friedensmissionen für etwas mission reality und die nötige Perspektivvielfalt. Dies entspricht dem im Training besonders fokussierten Ansatz des ‚Vernetzten Handelns‘, welcher das Zusammenarbeiten und die Koordination von  Akteuren im Friedenseinsatz fördern soll.

Wir gratulieren allen Teilnehmenden zum „bestandenen“ Grundkurs mitsamt Hostile Environment Awareness Training (HEAT). Letzteres bereitet besonders auf den Umgang mit Stress in fragilen Krisen- und Sicherheitssituationen, Risikoprävention, Erste Hilfe im Feld sowie das Verhalten in komplexen und gefährlichen Situationen vor. In diesem Rahmen erlernen die Teilnehmenden auch das Offroad-Fahren, eine wichtige Voraussetzung für den Einsatz in einer Mission.

Wir hoffen, möglichst viele der Kursteilnehmenden bald in den Einsatz sekundieren – also entsenden – zu dürfen!