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ZIF gestaltet Side-Event bei Münchner Sicherheitskonferenz 2025

| ZIF-Meldung
Quelle: MSC

Auf der viel beachteten diesjährigen Münchner Sicherheitsheitskonferenz (MSC) war das ZIF in verschiedenen Formaten und Moderationen vertreten und eingebunden. Zusammen mit dem schwedischen Partner Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) lud das ZIF ausgewählte Expert:innen zu einem Side-Event am 16. Februar 2025 unter dem Titel "Bypassing Geopolitical Blockages: How to Regionalise Crisis Management" ein. ZIF-Geschäftsführerin Dr. Astrid Irrgang moderierte darüber hinaus eine "Spotlight"-Session zur dramatischen humanitären Situation in Haiti. Analyst Tobias Pietz diskutierte in einem öffentlichen Panel der Deutschen Welle zur aktuellen Lage und Konfliktzuspitzung in der Demokratischen Republik Kongo. Und nicht zuletzt fand die kürzlich veröffentlichte Studie "5 Trends for Peace Operations" Eingang in den MSC-Report.

Starke Beiträge für internationales Krisenmanagement

Bereits im dritten Jahr in Folge hat das ZIF damit starke Beiträge und Denkanstöße zur Münchner Sicherheitskonferenz geliefert und Expertise im Bereich internationales Krisenmanagement eingebracht. 

Die Deutsche Welle hatte am Auftakttag zu einer öffentlichen Podiumsdiskussion zur die Lage und Perspektiven in der DR Kongo (DRC) geladen, darunter auch ZIF-Analyst Tobias Pietz. Die DR Kongo hat eine der größten und dienstältesten UN-Friedensmissionen, MONUSCO, beherbergt. Der Fall von Goma an die von Ruanda unterstützte M23-Miliz warf Fragen über die Rolle der Konfliktressourcen sowie über die Position und das Engagement der EU auf. Dabei stand die Forderung im Raum, dass regionale Organisationen dort eine Schlüsselrolle spielen sollten, insbesondere wenn es um einen sofortigen Waffenstillstand geht. Bislang haben jedoch weder der gemeinsame Gipfel von SADC und EAC noch der AU-Gipfel im Februar dazu substantiell beitragen können.

Am Samstag moderierte ZIF-Direktorin Dr. Astrid Irrgang im Hauptprogramm der MSC einen Spotlight zur Lage in Haiti. Die Podiumsteilnehmer:innen betonten die dramatische humanitäre Lage und die möglichen destabilisierenden Auswirkungen auf die Region. Die Vereinten Nationen sind seit 30 Jahren fast ununterbrochen in Haiti präsent - es besteht ein dringender Bedarf an einer starken politischen Rolle und einer stärkeren Konzentration auf die Bekämpfung der Ursachen der Instabilität. Angesichts der aktuellen geopolitischen Lage scheint jedoch beides schwer zu erreichen. 

Fokus auf Regionalisierung

Am Sonntag veranstaltete das ZIF gemeinsam mit seinem langjährigen Partner SIPRI das MSC-Side Event zum Thema „Bypassing Geopolitical Blockages: How to Regionalize Crisis Management“. Ein Thema, das sehr gut zur Ausrichtung und Schwerpunktsetzung der Konferenz passte und das Themenangebot komplettierte. An der hochkarätigen Runde nahmen u.a. Bettina Cadenbach, Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland in der Föderativen Republik Brasiliens, Seif Kandeel, Generaldirektor des Kairoer Internationalen Zentrums für Konfliktlösung, Friedenserhaltung und Friedensbildung (CCCPA) sowie Delphine Pronk, Vorsitzende des Politischen und Sicherheitspolitischen Komitees der Europäischen Union teil. 

"Das Side-Event steht dabei auch für unsere verstärkte Zusammenarbeit mit regionalen Organisationen und globalen Partnern in den letzten zehn Jahren. Flagship-Veranstaltungen wie das internationale Challenges Forum, unsere Trainingskurse oder unsere fast 180 Sekundierten, die in UN-, EU-, OSZE-, OAS- oder NATO-Missionen und auch in EU-Delegationen weltweit arbeiten: das ZIF ist wirklich ein multilateraler Akteur geworden", bekräftigt ZIF-Geschäftsführerin Astrid Irrgang. 

Tobias Pietz schlussfolgert zum Echo der Sicherheitskonferenz: "Die Beiträge zur diesjährigen MSC waren teils sehr grundsätzlich und kündigen Paradigmenwechsel an. Doch statt Empörung hoffe ich auf eine neue Dynamik für ein starkes, geeintes, autonomes Europa. Die MSC hat die Suche nach neuen globalen Partnerschaften belebt, um damit die Herausforderungen der angeschlagenen transatlantischen Beziehungen auszugleichen." Auch der scheidende MSC-Vorsitzende, Botschafter Christoph Heusgen, bezeichnete dies in seiner Abschiedsrede als den "Jetzt oder Nie"-Moment für Europa. In seinen drei Jahren Amtszeit hat er die Münchner Sicherheitskonferenz für die Welt geöffnet – nicht nur durch mehr Side-Events und "Spotlight"-Sessions zu globalen Themen, sondern auch durch die Beteiligung von über 30 % der Teilnehmenden aus dem sogenannten "Globalen Süden". Dieses Erbe kann helfen, sich in der zunehmenden „Multipolarisierung“ zurechtzufinden, wie der diesjährige MSC-Bericht hervorhebt. 

Mit Blick auf die aktuellen globalen Herausforderungen bleibt das ZIF entschlossen, seine multilateralen Partnerschaften weiter auszubauen und innovative Ansätze im Krisenmanagement zu fördern. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit regionalen und internationalen Akteuren nachhaltige Lösungen für Frieden und Sicherheit zu entwickeln - heute und in Zukunft.

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