ZIF-Training für die EU-Mission in Armenien: Kommunikationsgewandt im Einsatz
Das ZIF-Trainingsteam beim In-Mission-Training für die EU-Mission in Armenien.
Im Oktober konnte das Zentrum für Internationale Friedenseinsätze (ZIF) für 18 Beobachter:innen und Übersetzer:innen der EU Monitoring Mission in Armenien (EUMA) ein In-Mission-Training vor Ort anbieten. Ziel war es, die Teilnehmenden in Konversations- und Interviewtechniken zu schulen und damit ihre Kommunikations- sowie Teamfähigkeiten im Einsatz zu stärken.
Die internationalen Beobachter:innen und lokale Übersetzer:innen der Mission sind gemeinsam täglich im armenischen Grenzgebiet zu Aserbaidschan unterwegs und Gespräche mit der Bevölkerung vor Ort sind wichtige Informationsquellen. Auch sorgen sie für Transparenz und schaffen Vertrauen. Achtsame Gesprächsführung und ein klares Rollenverständnis sind daher eine wichtige Grundlage für gute Arbeitsqualität und Zugänge.
Auf dem Programm: Konversationstechniken und Reflektionsraum
Der ZIF-Kurs richtete sich sowohl an internationale Beobachter:innen als auch an Übersetzer:innen der Mission, da sie stets gemeinsam auf Patrouille sind. Auf dem Trainingsprogramm standen u.a. Module zu
- Active communication – wirkungs- und respektvolle Gesprächsführung,
- Questioning on sensitive topics – professioneller Umgang mit sensiblen Themen,
- Collaboration and mutual support – gegenseitige Unterstützung und Zusammenarbeit im internationalen Team.
Zudem bot der Kurs Raum zur Reflektion über eigene Arbeits- und Vorgehensweisen. Mit solchen Perspektivwechseln fördert man gegenseitiges Verständnis, Kompromissbereitschaft und Offenheit für gemeinsame Weiterentwicklung.
Auch eine Lern-Erfahrung für das ZIF-Team
Nicht nur die Teilnehmenden war dieses In-Mission-Training eine Weiterbildung, auch das Trainingsteam des ZIF nutzte diese einmalige Gelegenheit, wertvolle Einblicke vor Ort zu gewinnen. Unsere Trainer:innen führten vorab Gespräche mit dem Missionspersonal, fuhren mit auf Patrouille auf bis 3.400 Metern im armenischen Grenzgebiet und lernten den Arbeitsalltag in dieser EU-Krisenmanagement-Mission aus nächster Nähe kennen. Diese Erfahrungen bereichern zukünftige Trainingsentwicklung.
In-Mission-Trainings bedienen die spezifischen Bedarfe der Missionen
Mit seinen sogenannten In-Mission-Trainings kann das ZIF passgenau auf Bedarfe der Mission reagieren und so dazu beitragen, dass sie ihr Mandat professionell und erfolgreich umsetzen können. Denn jede Mission steht vor anderen Herausforderungen: die Mandate sind unterschiedlich, ebenso die Konfliktlage im Einsatzland und die Zusammensetzung des Teams. All dies kann in einem genau auf diese Mission bzw. den gewünschten Lernerfolg zugeschnittenes Trainingsformat mit bedacht werden. In den letzten Jahren wurde das ZIF immer häufiger für solche Fort- und Weiterbildungsformate angefragt. Damit stärkt es internationales Krisenmanagement "backstage" - fördert also als Baustein deutscher Außenpolitik die Mandatsimplementierung durch Stärkung der vorhandenen Ressourcen.
EUMA - die EU-Mission in Armenien
Die EU Monitoring Mission in Armenien wurde 2023 eingerichtet, um zur Stabilität und Sicherheit in der Region beizutragen. Sie wird geleitet vom deutschen Bundespolizisten Markus Ritter, Deutschland ist einer der wichtigsten Personalstellenden Mitgliedsstaaten (zivile Fachkräfte sekundiert über das ZIF, Bundes- und Länderpolizist:innen entsandt über das Bundesministerium des Innern). Das Mandat der unbewaffneten, zivilen Mission läuft aktuell bis Anfang 2027. Konkret sollen die ca. 200 Mitarbeitenden aus 25 EU-Mitgliedsstaaten die Sicherheitslage an der Grenze zu Aserbaidschan beobachten, Berichte erstellen, dadurch auch zur Sicherheit der Bevölkerung im Grenzgebiet beitragen und Vertrauensbildung zwischen Armenien und Aserbaidschan fördern.