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ZIF Xchange: Multipolarität und die Zukunft der Friedensmediation

| ZIF-Meldung

Das Zentrum für Internationale Friedenseinsätze (ZIF) lud gemeinsam mit Diplomacy by Networking und der internationalen Diplomat:innenakademie des Auswärtigen Amts zu einem hochkarätig besetzten ZIF Xchange ein. Unter dem Titel „Multipolarität und die Zukunft der Friedensmediation – den Wandel in einer komplexen Welt navigieren“ diskutierten Vertreter:innen von rund 18 Botschaften in Berlin sowie führende Expert:innen über die Herausforderungen und Chancen der Friedensmediation in einer sich wandelnden geopolitischen Landschaft.

Neue Regionalmächte übernehmen verstärkt Vermittlungsrollen, während sich einige etablierte Akteur:innen zurückziehen. Friedensmediation ist daher nicht mehr auf traditionelle Akteur:innen beschränkt, sondern Teil komplexer geopolitischer Dynamiken. Im ZIF Xchange Format wurde daher diskutiert, wie sich diese Entwicklung in der Praxis auswirkt, wie aufstrebende Akteure Vermittlungsbemühungen beeinflussen und welche neuen Ansätze erforderlich sind. Für die Gruppe von besonderem Interesse war zudem, welche Rolle Botschaften und Diplomatie bei der Konfliktlösung spielen können. 

„Die Friedensmediation befindet sich im Wandel. Angesichts der globalen Herausforderungen müssen wir unsere Ansätze anpassen und innovative Wege finden, um tragfähige Friedensprozesse zu unterstützen“, forderte auch Sebastian Dworack, Leiter des ausrichtenden ZIF-Teams Policy, Partnerships & Innovation. 

Letztlich war man sich am Tisch einig, dass Mediation zunehmend transaktional wird, was neue Strategien erfordert, um kurzfristige Interessen mit nachhaltigem Frieden zu verbinden. Die Zeit umfassender Friedensabkommen sei vorbei, so die Einschätzung, stattdessen brauche es flexiblere, adaptive Lösungen für sich wandelnde Konflikte. Die neuen Akteure in der Friedensmediation sind Herausforderung und Chance zugleich, um Friedensprozesse innovativ weiterzuentwickeln. Dabei bleibt Inklusion essenziell – trotz zunehmender Fragmentierung müssen Frauen und Zivilgesellschaften in Friedensprozesse eingebunden werden.

Mit unserem ZIF Xchange Format schaffen wir Raum für Dialog zu zentralen Fragen der Friedenssicherung und Konfliktbearbeitung. Friedensmediation ist einer unserer Themenschwerpunkte - mit unserem durch das Auswärtige Amt drittmittelfinanzierten Projekt "Stärkung von Mediations- und Dialogkapazitäten" setzen wir uns dafür ein, Friedensmediation und Mediation Support als wirksames Instrument der internationalen Konfliktbearbeitung weiterzuentwickeln und mehr Menschen dazu zu befähigen.