Direkt zum Inhalt

25 Jahre Stabilisierungsdiskurs

Stabilisierung
| ZIF Studien

Seit Anfang des Jahrtausends hat sich „Stabilisierung“ zu einem prominenten Paradigma der internationalen Konfliktbearbeitung entwickelt. Die Vereinten Nationen, das UN- Entwicklungsprogramm UNDP, die Europäische Union, die USA, Großbritannien und Deutschland haben in letzter Zeit strategische Debatten zu Stabilisierungsinterventionen geführt, die auf den Erfahrungen der letzten 25 Jahre aufbauen. Einige von ihnen haben dabei überraschend selbstkritische Bestandsauf­nahmen vorgenommen und ihre Zielsetzungen präziser definiert als zuvor. Im Mittelpunkt stehen die politische Dimension der Stabilisierung und die zivilen Komponenten, die sie unterstützen.

Insgesamt reflektiert der jüngste Stabilisierungsdiskurs eine Renais­sance der Realpolitik in der internationalen Konfliktbearbeitung. Da die umfangreichen Programme des state- and nation-building der sogenannten „liberalen“ Friedensagenda ernüchtert haben, verfolgt nun Stabilisierung ein Zwischenziel, das zwar weniger anspruchsvoll ist, aber größere Chancen verspricht, es überhaupt zu erreichen: ein politisches Arrangement, das eine weitergehende, gewaltfreie Konfliktbearbeitung ermöglicht.

PDF Download